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16. Orthopädie-Symposium in Burg Spreewald

Verletzungen und Erkrankungen des Hüftgelenkes – Neues und Bewährtes

Das Symposium gilt mittlerweile als beliebter Treffpunkt von niedergelassenen Orthopäden und Chirurgen, orthopädisch und unfallchirurgischtätigen Klinikärzten und Rehabilitationsmedizinernim Süden des Landes Brandenburg. Die Veranstaltung stand unter dem Thema „Verletzungen und Erkrankungen des Hüftgelenkes - Neues und Bewährtes“. Die Thematik fand reges Interesse, so dass mit 120 Gästenaus Brandenburg, Berlin aber auchSachsen und Mecklenburg-Vorpommernein neuer Teilnehmerrekord verzeichnetwerden konnte.

Das wissenschaftliche Programm war gegliedert in drei Blöcke mit jeweils vier Beiträgen.

Der erste Teil betraf die hüftgelenksnahenVerletzungen. Dabei stelltenHerr Dr. med. Hoffmann (KlinikumFrankfurt /Oder) die Behandlungsmöglichkeitenbei proximaler Femurfrakturund Herr PD Dr. med. Domagk (Carl-Thiem-Klinikum Cottbus) die Verfahrensweisenbei Acetabulumfraktur vor.Herr Prof. Dr. med. Halder (Sana KlinikenSommerfeld) erläuterte die Vorgehensweisebei der schwierigen Problematikder periprothetischen Frakturen.Vielschichtige Diskussionen begleitetenjeden Vortrag.

Der zweite Teil widmete sich der Verschleißerkrankungdes Hüftgelenkes. Korrekturosteotomien erläuterte Herr Dr. med. Schröder (Charité UniversitätsmedizinBerlin) die Verfahrensweisender Becken-Osteotomie und Korrekturdes proximalen Femurs, wobeisich in den letzten Jahrzehnten die Umstellungenim Beckenbereich im Wesentlichendurchgesetzt haben.

Der dritte Teil umfasste Fragestellungen zur endoprothetischen Versorgungder Coxarthrose. Einen viel diskutierten Beitrag lieferte Herr Dr. med. Beier (Sana Kliniken Sommerfeld) über das perioperative Management - was istsinnvoll und was ist notwendig. Herr Dr. med. Johl (Spreewaldklinik Lübben) erläuterte verschiedene operative Zugangswegezum Hüftgelenk, Vor- und Nachteile. Kurzschaftendoprothesengewinnen an Bedeutung. Herr Dr. med. Hennecke (Naemi-Wilke-Stift Guben) berichtete über erfreuliche Ergebnisse und Erfahrungen nach neun Jahren Implantation des „MiniHip“-Schaftesmit Keramik-Keramik-Gleitpaarung. Die differenzierte „Standardversorgung“ mit Hüftendoprothesen bei Patientinnenüber dem 60. Lebensjahr erläuterte Herr Dr. med. Krainz (Naemi-Wilke-Stift Guben). Einen viel beachteten unddiskutierten Beitrag über den Wechsel bei Hüftendoprothesen-Lockerungen, neue Implantate und Versorgungsstrategienlieferte Herr Univ. Professor Dr.med. Perka (Charité UniversitätsmedizinBerlin). Gerade auf diesem Gebiet kam es durch Weitentwicklungen zu einer Verbesserung der Versorgungsqualität.

Zum Abschluss referierte Frau Dr.med. Zawistowska (RehazentrumBergmannstraße Berlin) über die Nachbehandlung und Rehabilitation nach Hüftendoprothesen-Implantation. Dabei scheinen individuelle, auf einzelne Patienten zugeschnittene Nachbehandlungsstrategien besser. Auch die Frage, ob es nicht günstiger wäre, die Rehabilitation später zu beginnen, wurde offen diskutiert. Da die stationären Aufenthalte in den Akutkrankenhäusern immer kürzer werden, sind die Patienten häufig noch nicht rehabilitationsfähig.

Das 16. Orthopädie-Symposium fandeine sehr positive Resonanz bei vielenTeilnehmern. Zum Ausdruck kamdas in einer regen kritisch konstruktivenDiskussion. Mittlerweile hat dieseVeranstaltung ihren festen Termin imorthopädisch-unfallchirurgischen Veranstaltungskalenderdes Landes Brandenburggefunden. Die positiven Rückmeldungenhaben uns bestätigt, diesestraditionelle Symposium auch imkommenden Jahr zu einer interessantenThematik auf dem Gebiet der Orthopädie/ Unfallchirurgie fortzusetzen.

Wir laden bereits jetzt für den Sonnabend,den 18. Mai 2019, nach Burg(Spreewald) ein.

Dr. med. Thilo Hennecke
Chefarzt Abteilung für Orthopädie,
Leitender Chefarzt Naemi Wilke Stift
Guben

[Brandenburgisches Ärzteblatt 7 – 8 • 2018]

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